Hof
Die Komturei Werben ist ein historisch bedeutendes Hofgelände mit Gärten und mehreren Gebäuden, die behutsam vor dem Verfall bewahrt werden.
Ein neuer alter Ort für Werben
Wo früher schwere Landmaschinen fuhren und Mist gelagert wurde, blühen und gedeihen heute verschiedenste Pflanzen, Insekten und Vögel haben ihren Lebensraum im Hof. Das Wilde und Offene wird auch in Zukunft als Konzept aufgegriffen und für den barrierefreien Zugang zu den Häusern und Wohnungen leicht angepasst. Kinderwagen und Rollstühle, aber auch Rollatoren sollen den Hof schwellenlos passieren können. Für Autos und E-Bikes ist am südlichen Ende der Komturei ein begrünter, schattiger Parkplatz mit Ladesäulen vorgesehen.
Der Hof fasst alle Zugänge zu den Gebäuden zusammen und ist so groß, dass jedes Gebäude über einen ausreichenden Vorgarten verfügt. Die Durchfahrt mit motorisierten Fahrzeugen wird nicht erlaubt, aber die beiden Tore werden immer für FußgängerInnen, RadfahrerInnen und Zubringer:innen offen sein. Der Hof soll vor allem auch Werberaner:innen und Menschen aus der Umgebung, TouristInnen und BewohnerInnen der Komturei zum Verweilen zur Verfügung stehen.
Es ist geplant, neue Bäume zu pflanzen, eine Wasserfläche in der ehemaligen Mistgrube anzulegen und weitere insektenfreundliche Stauden, Blumen und Gräser auszusäen.
Plan
Geschichte der Johanniter
Die Johanniter entstanden aus einer Gruppe von süditalienischen Kaufleuten, die in Jerusalem ein Hospital und eine Kirche stifteten, um kranke Pilger:innen zu versorgen. Sie widmeten die Gemeinschaft dem Heiligen Johannes. Mit der Zeit erwarben Sie über Schenkungen zunehmend Landbesitz und ihr Einfluss breitete sich multinational aus. Die Ländereien sollten geschützt werden, wes-halb der Orden zunächst Söldner und später Ritter einstellte. Die Ordensstruk-tur wurde nunmehr stark vom Adel und Rittertum geprägt.
Das Gelände der Komturei befindet sich im Zentrum der Hansestadt Werben, direkt neben der St. Johanniskirche. 1134 gründete Markgraf Albrecht der Bär eine Johanniter Niederlassung in Werben. Sie war die erste und für gut 200 Jahre wichtigste Niederlassung des Ordens im östlichen Norddeutschland. Das Ensemble bestand aus einem Konventshaus, in dem die Ordensbrüder ge-meinschaftlich zusammenlebten, und Wirtschaftsgebäuden, die um einen Hof gruppiert waren.
Das um 1180 errichtete Romanische Haus (Bild links) steht an der nord-west-lichen Grenze des Komtureigeländes, es ist im Besitz der Stadt Werben und wurde denkmalgerecht saniert. Es lässt auf frühste Bautätigkeiten des Johan-niterordens schließen.
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist der Johanniterorden insgesamt evangelisch.